Menschenrechte & Minderheiten
EMRK / Menschenrechtspolitik
Die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz engagiert sich seit 1982 für den Schutz der in der Schweiz lebenden Minderheiten. Das Völkerrecht spielt eine wesentliche Rolle für diesen Minderheitenschutz. So beinhaltet zum Beispiel der UNO-Pakt II einen ausdrücklichen Schutz von Angehörigen von ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten. Auch die EMRK umfasst verschiedene Rechte, die für den Minderheitenschutz von grosser Bedeutung sind. Nun gerät dieser Schutz in Gefahr: unter anderem mit der sogenannten Selbstbestimmungsinitiative der SVP. Sie verlangt, dass schweizerisches Recht Vorrang vor dem Völkerrecht hat und schafft damit die ernsthafte Gefahr, dass die Schweiz internationale Verträge, allen voran die Europäische Menschenrechtskonvention EMRK, wird kündigen müssen. Diese Entwicklung muss die GMS, welche sich dem Schutz der Minderheiten verschrieben hat, beschäftigen.
Mit der vorliegenden Broschüre will die GMS über die Tagesaktualität hinaus auf diese Zusammenhänge aufmerksam machen und damit einen Beitrag leisten, dass der Grundrechtsschutz der Minderheiten in der Schweiz verankert bleibt.
Nachfolgend das PDF der Broschüre «Menschenrechte und Minderheiten»:
Fischhof-Preis prämiert zwei Politiker:innen und eine Aktivistin
Bei der diesjährigen Verleihung des Fischhof-Preises wurden erstmals drei Persönlichkeiten gleichzeitig für ihren Einsatz gegen Rassismus und Antisemitismus ausgezeichnet. Die Preisträger:innen sind alt SP-Nationalrat Angelo Barrile, Mitte-Ständerätin Marianne Binder-Keller und Theologin Nicola Neider Ammann. Im Gespräch mit Moderator David Karasek reflektierten sie über ihre Arbeit, ihre Motivation sowie ihre Sorgen und Ängste – doch auch über ihre Hoffnungen, die trotz aller Herausforderungen spürbar waren.
Alt Bundesrat Moritz Leuenberger sprach ebenfalls mit David Karasek und fragte selbstkritisch: «Bin ich vielleicht selbst antisemitisch, ohne es zu merken?» Er machte darauf aufmerksam, wie tief Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft verankert sind und wie selten diese Mechanismen hinterfragt werden. Bewegende Laudationen von SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf, alt SIG-Präsident Herbert Winter und alt Grünen-Nationalrätin Cécile Bühlmann würdigten die Leistungen der Preisträger:innen eindrücklich.
Der Fischhof-Preis setzt auch 2024 ein starkes Zeichen gegen Diskriminierungen aller Art und bietet ein Gegennarrativ zu den Stimmen, die behaupten, das «Böse» sei unaufhaltsam. Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und die GMS Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz vergeben den Fischhof-Preis, um denjenigen Personen eine Bühne zu geben, die sich für Gerechtigkeit, Demokratie und Inklusion einsetzen.
Eine fotografische Rückschau finden Sie hier.
Foto: Alain Picard